Donnerstag, 2. Februar 2012

Ankommen...

Akwaaba to Ghana- willkommen in Ghana
Heute ist zwar schon der 2., d.h. ich bin seit 2 Tagen hier, aber ich habs bisher absolut nicht schaffen können etwas zu schreiben.
Ein Tag hier ist mit so viel Ereignissen gefüllt wie in Deutschland etwa eine Woche. 
Alles ist viel, laut, rüselig, dreckig, schwitzig,heiß. Fließend Wasser ist Glückssache, das gleiche gilt für Strom und Internet.Man muss aufpassen, auf Hygiene bei jeder Kleinigkeit, besonders beim Essen; darauf nicht über den Tisch gezogen zu werden oder wenn man durch "Circle" läuft besonders auf Taschendiebe. Es ist im Grunde eine Riesenumstellung. Sollte es zumindest sein...Ich habe mich erstaunlich schnell an alles gewöhnt, an alles, bis auf ständige auffallen als weiße, das ist wirkllich extrem.  man kann nie einfach in der Masse untertauchen, immer sticht man herraus. Aber alles andere fühlt sich erstaunlich normal an. ich bin nicht überfordert von all dem gerüsel. Mir macht es nichts aus, dass jeder dritte Atemzug mit Gestank in meinen Lungen ankommt. Ich genieße das gerüsel und die nette Art der Ghanaer.
Schon beim Abholen amFlughafen wurde ich erstmal an die Hand genommen.Das scheint hier normal zu sein.Man wird an die hand genommen und dorthin geführt wo man hinwill.
Ich wohne in einem netten Häuschen in Dzorwulu, das liegt im norden Accras, also genau am anderen Ende der stadt wie meine Arbeitsstelle im human rights office, das in Lambadi direkt am Meer ist.
Ich brauche mit dem Trotro ca 1 stunde.Trotros sind die hiesigen Transportmittel -kleinbusse mit übertrieben vielen sitzen, die hier fröhlich durch die straßen rumpeln, bei jedem drempel laut krachen und meistens irgendwelche originellen aufschriften haben, "wie love is expenssive"(ja mit 2 s;)), oder "who if not jesus?"
Diese religiösen Weisheiten sind hier auch an jeder Ecke vertreten, überall stehen Prediger die auf Tuy irgendetwas predigen was ich nicht verstehe, die technisch versierten unter ihnen haben die ganze geschichte auf band aufgenommen und lassen das einfach an der nächstbesten straßenecke in extremer lautstärke ablaufen. außerdem hängen überall Plakate, die die Prediger wie Popstars darstellen und für deren Veranstaltungen werben. Hin und wieder sieht man auch einfach auf Wände gekritzelte Psalme. Das ist für mich als nciht sehr religiösen Europäer eine wirklich ungewöhnliche Art mit Religion umzugehen, aber es hat eine solche energie, dass ich all meinen Widerwillen gegen die Kirche schlucke und mit großen augen diese religiöse ergebenheit aufsauge.
Es macht spaß alles zu entdecken und diese vollkommen in den Alltag intergrierten Abgefahrernen Dinge zu sehen. Die Frauen tragen Gewicht auf dem Kopf, dass zu schwer ist um es alleine dort hochzuhiefen. Man sieht viel rummel und dreck und ärmliche verhältnisse aber nirgends wirkliche armut. ich habe vielleicht 5 bettler gesehen bis jetzt. Jeder verkauft etwas und niemand stellt seine extreme armut nach aussen dar. kinder die einem am hosenbein halten und mit großen augen um ein paar peswas bitten sind mir noch begegnet. Ich bin natürlich noch nicht in den extremem vierteln und slums gewesen.
Morgen ist mein erster tag im human rights office. ich bin sehr gespannt wie das wird. Ich bin für die bereiche child trafficking und Human Rights Clubs( eine in kooperation mit amnesty entstandene aufklärungskampagne an schulen über menschenrechte) eingeteilt. 
Ajla eine sehr süße 19-jährige Dänin, die auch ziemlich gut deutsch spricht beginnt morgen mit mir die arbeit im PAHO nur in anderen bereichen. 
Sie entwickelt sich extrem schnell zu meiner freundin, weil sie mit einer definitiv kindlichen(ich glaube das würde sie sogar bestätigen) neugier und offenheit auf alles und jeden zugeht und erstmal auf der jeweiligen muttersprache ihres gegenüber lernen will was "i am married to a chicken" heißt. Man kann schlichtweg nicht nicht lachen wenn sie anfängt ihren quatsch loszulassen. Da kann sogar Flo(w) nicht widerstehen. Ajla hat sich vorgenommen, den auf den ersten blick schnöselig wirkenden französischen Jurastudenten aufzutauen, und sie hat es geschafft. Er wollte zwar nicht lachen aber er musste einfach
Flo wohnt neben Andrea( aus Italien) und Jana (aus krefeld!!!) mit mir bei mary martha. Es ist eine ziemlich nette atmosphäre hier. Gestern waren wir zusammen auf einer Reaggeparty am strand und sind dementsprechend alle ziemlich müde, bis auf Flo, der hat den nettesten job. Er unterrichtet französich in einer Schule und hat oft nur eine stunde am tag unterricht. Wir hingegen müssen morgen um 15 vor 7 aufbrechen um pünktlich zur arbeit zu kommen. 
Ich hoffe ich schaffe es bald euch noch etwas über meine neuen eindrücke zu schreiben.
gute nacht!


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